Alles auf eine KARTE gesetzt

02. April 2019, NEXPO Team

Die erste topografische Karte der Schweiz entstand bereits Mitte des 19. Jahrhunderts: Unter der Leitung von Guillaume Henri Dufour wurde zwischen 1845 und 1864 im Kanton Genf das erste geometrisch korrekte nationale Abbild erstellt. Es erstaunt daher nicht, dass eine der Hauptattraktionen der ersten offiziellen Landesausstellung 1883 die «Topografische Karte der Schweiz» war.

Triangulation primordiale

Triangulation primordiale

Obwohl die NEXPO mit ihrem dezentralen, evolutiven, und partizipativen Format dem traditionellen Landesaustellungskonzept einen völlig neuen Ansatz gegenüberstellt, bleibt die Schweizer Karte doch im Herzen ihrer visuellen Identität. Aber wie sieht eine NEXPO-Karte im Gegensatz zu ihren Vorreiterinnen aus?

Design-Team Anna Albisetti, Dominik Stucky, Emanuel Tschumi und Hanna Züllig, sind der Meinung, dass das Image der Landeskarte etwas verstaubt sei und und suchten drum nach neuen visuellen Formulierungen. So entstand die neuartige Karte der NEXPO.

Die Herausforderung

Für das Design-Team bestand die grösste Herausforderung darin, die Karte und Grafiken am Grundkonzept der NEXPO auszurichten. Die Illustrationen und der allgemeine Auftritt sollten freundlich und lebendig ausgestaltet sein und der helvetischen Vielfalt gerecht werden.

Insbesondere wurden neben der bewussten Einfachheit der Darstellungen im kreativen Entwicklungsprozess auch die Aspekte der Dynamik und Dezentralität berücksichtigt. Die Vorgabe lautete, Grenzen verschwinden zu lassen – im Sinne einer Annäherung der Kantone, Regionen, Sprachen und Generationen. Auch sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, dass die NEXPO keine Momentaufnahme ist, sondern unsere langfristige gesellschaftliche wie auch technologische Entwicklung dynamisch begleitet.

Der Lösungsansatz

Die gewohnten Grenzlinien wurden bewusst dynamisch dargestellt, womit eine offene und tolerante Grundhaltung zum Ausdruck gebracht werden soll. So lässt die Animation teilweise sogar Abtretungen des Hoheitsgebiets erkennen. Die Bewegung wird durch einen Algorithmus (mit Zufallsgenerator) gesteuert. Dadurch nimmt die Animation der Karte immer einen etwas anderen Verlauf.

Bei der Form- und Farbwahl achtete das Design-Kollektiv auf eine optimal harmonische Darstellung und verzichtete bewusst auf die traditionellen Farben der Kantonswappen.

Die rotierenden Rechtecke der Animation symbolisieren die Gleichwertigkeit der einzelnen Kantone und beziehen ihre Inspiration aus den schweizerischen Wanderkarten, deren jeweilige Referenzgebiete in Rechtecke unterteilt sind und je nach Ausschnitt auch die Nachbarländer mit einschliessen.

Aus grafischer Sicht hat die Entwicklung der NEXPO gerade erst angefangen und in den kommenden Monaten dürfen wir uns auf spannende und unkonventionelle Ergebnisse freuen. Denn so wie die NEXPO in fast jeder Hinsicht Neuland beschreitet, wird auch hier alles auf eine Karte gesetzt.


Zum Design Team:

Anna Albisetti führt ein Atelier für visuelle Gestaltung und ist Dozentin für Zeichnen, Bild und visuelle Kommunikation am Propädeutikum der Zürcher Hochschule der Künste.

Emanuel Tschumi arbeitet seit 30 Jahren als visueller Gestalter, nach Stationen in Zürich, Bern und Basel zurzeit wieder in Zürich.

Hanna Züllig führt ein Webstudio und unterrichtet Creative Coding an verschiedenen Hochschulen. In Erstausbildung Lehrerin für Bildnerisches Gestalten und seit über 20 Jahren in Webprojekten involviert ist ihre Spezialität die Verbindung von Code und Gestaltung.

Dominik Stucky hat als Web Designer/Developer langjährige Agenturerfahrung gesammelt. Das Interaction Design-Studium (ZHdK) hat seinen Fokus neu geschärft, immer nach dem Credo: Klarheit der Umsetzung, Einfachheit der Bedienung und Verständlichkeit des Inhaltes.

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